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Geschichte
Ein Ritter Loperus wird um 1300 in einer
Mecklenburger Urkunde erwähnt. Die bürgerliche Familie taucht
dann aber schriftlich erst wieder ab dem 16. Jahrhundert in Stargard,
Stettin und Vorpommern auf.
Die Loepers traten als Geistliche hervor
und vor allem als Juristen, die häufig in den preußischen
Staatsdienst gingen und dort hohe Funktionen bekleideten. Das machte
den Erwerb von Großgrundbesitz möglich, und so besaß
schon die bürgerliche Familie in Pommern viele Güter.
Eine
herausragende Persönlichkeit war Johann-Friedrich L., 1705-60,
Geh. Obertribunalsrat in Berlin, der eines der Testamente von Friedrich
dem Großen verfasste und Mitglied der Kommission zur Untersuchung
gegen Voltaire, vor allem aber auch zur Schaffung des berühmten
preußischen Allgemeinen Landrechts, war.
Auch Samuel Gottlieb
L.,1705-78, sei erwähnt, hoher pommerscher Beamter und großer
Laiengelehrter, dessen große Bibliothek mit wichtigen Dokumenten
der pommerschen und deutschen Geschichte noch heute unter seinem Namen
existiert und sich im Besitz des Stettiner Archivum Panstvowe (Staatsarchiv)
befindet.
Geadelt wurde der Stammvater Johann George 1786 „wegen seines großen
Grundbesitzes, seiner juristischen Gelehrsamkeit und seiner landwirtschaftlichen
Kenntnisse“. Er hatte Jura in Halle studiert, wo sein Onkel Kurator
war, und stieg bis zum Generallandschaftsrat auf.
Die Mehrzahl der Mitglieder der nunmehr adligen Familie waren Landwirte,
Offiziere, Richter oder Beamte. Einer von den Letzteren soll besonders
erwähnt werden, nämlich Gustav. Er war Berater des königlich
preußischen Hauses im damals noch existierenden Fürstenrecht,
vertrat die Krone mehrfach erfolgreich und brachte es bis zum Wirklichen
Geheimrat mit dem Titel Excellenz. Privat, als Autodidakt, war er einer
der großen Goetheforscher seiner Zeit, u.a. Verfasser eines Faustkommentars,
Mitherausgeber der „Sophien-Ausgabe“ von Goethes Werken. Seit Gründung Vorstandsmitglied der
heute noch existierenden Goethegesellschaft. Auch musikalisch sehr aktiv,
spielte er bei Bismarcks Kammermusik und war Mitbegründer der Berliner
Hochschule für Musik.
Im 1. Weltkrieg mußten außerordentlich viele Loepers ihr
Leben lassen, wovon sich die Familie erst jetzt erholt.
Aus dem 20. Jahrhundert seien zwei Generale besonders erwähnt:
Emil, ausgesprochen geisteswissenschaftlich interessiert, gab das erste
Familienbuch heraus. Friedrich-Wilhelm, als Truppenführer außerordentlich
populär, war einer der wenigen Kommandeure, die es wagten, sich
einem Führerbefehl zu widersetzen und die eigene Truppe in aussichtsloser
Lage zurückzuziehen.
Als Folge des 2. Weltkriegs verlor die Familie ihre pommerschen und
ostpreußischen Güter und damit ihre eigentliche Basis. Sie
hat sich den neuen Anforderungen nach dem Krieg aber meist mutig und
tüchtig gestellt. Aus dieser Generation sollen erwähnt werden:
Gabriele, eine namhafte Galeristin, Eisenhart, Rechtsanwalt und bundesweit
bekannter Tierschützer, Hans-Heinrich, zunächst Kavallerie-Offizier,
später über Jahrzehnte verantwortlich für Galopprennsport
und Vollblutzucht in Deutschland, Hubertus, Vorstandsvorsitzender eines
Pharmaunternehmens und Präsident des deutschen Pharma-Verbandes
und schließlich Peter, Rechtsanwalt und Konsistorial-Präsident
der vorpommerschen (evangelischen) Landeskirche.
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